Unibibliothek startet mit zwei neuen Projekten

Studie zu einer hochschulartenübergreifenden Zentralbibliothek und Verbesserung von Text- und Data Mining bei urheberrechtlich geschützten Werken

Die UB Stuttgart hat erfolgreich zwei Projekte aus dem Landesprogramm BW-BigDIWA – Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel – eingeworben.

Beim Projekt Campus-HUB geht es um eine Machbarkeitsstudie für eine neue Zentralbibliothek, die die benachbarten Hochschulen mit einbezieht. Beim Projekt Xsample sollen die urheberrechtlichen Voraussetzungen für transparente Forschung mit Text- und Data-Mining-Techniken für geschützte Werke technisch und rechtlich analysiert werden.

Geldgeber ist das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg. Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Universität Stuttgart vom 14.11.2019

Projekte der UB Stuttgart

Klage von Konstanzer Professoren: Open Access vor Gericht

Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim wird mit Spannung erwartet.

Am Dienstag, 26. September, wird vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim eine Normenkontrollklage von 17 Professoren der Universität Konstanz verhandelt (Aktenzeichen: 9 S 2056/16). Sie wenden sich gegen die Satzung der Universität, die die Ausübung des Zweitveröffentlichungsrechts zur Pflicht macht. Die Entscheidung wird bundesweit mit Spannung erwartet – wegen der Folgen für die Möglichkeiten des Open-Access-Publizierens. Ob es am Dienstag schon zu einem Urteil kommen wird, ist unklar.

Weitere Details:

Pressemitteilung der Universität Konstanz vom 21. November 2016

„Öffentliches Geld, öffentliches Wissen: Warum Konstanzer Professoren gegen ihre Uni klagen“, Südkurier vom 21. September 2017

Aktuelle Entwicklungen zu §52a UrhG

Vorläufige Vereinbarung bis 30.9.2017

Gerade noch rechtzeitig vor Jahresende haben Kultusministerkonferenz (KMK), Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und VG Wort sich nun erfreulicherweise darauf geeinigt, die pauschale Abgeltung der Ansprüche der VG Wort nach § 52a UrhG zunächst bis zum 30. September 2017 fortzuführen. Bis dahin soll eine bundesweit einheitliche Lösung zur Abgeltung der urheberrechtlichen Ansprüche erarbeitet werden.

Entsprechend können urheberrechtlich geschützte Texte nach §52 a doch noch über den Jahreswechsel 2016/17 hinaus und auch im Sommersemester 2017 in ILIAS bereit gestellt werden. Bereits eingestellte Buchauszüge und Zeitschriftenartikel dürfen also bis zum Ende des laufenden Wintersemesters dort verbleiben, und neue Textmaterialien dürfen in zulässigem Umfang weiterhin neu eingestellt werden.

(Stand: 21.12.2016)

Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.ub.uni-stuttgart.de/lernen-arbeiten/52a.html

Ab 1. Januar 2017 Einschränkungen bei digitalen Semesterapparaten (§52a UrhG)

Wichtige Informationen für die Lehre

paragraphAb dem 1. Januar 2017 dürfen urheberrechtlich geschützte Texte in ILIAS elektronisch nicht mehr zur Verfügung gestellt werden.

Grund hierfür ist eine Veränderung im Rahmenvertrag mit der VG Wort. Demnach müssten ab dem 1.1.2017 alle Texte, die nach § 52a Urheberrechtsgesetz (UrhG) über Webseiten bereitgestellt werden, mit großem Aufwand einzeln erfasst, an die VG Wort gemeldet und vergütet werden.
Bislang erfolgte die Vergütung pauschal.

Die Universität Stuttgart wird – wie viele andere Hochschulen – diesem Rahmenvertrag nicht beitreten. Damit folgt sie einer Empfehlung der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema und was bis 1.1.2017 zu tun ist, finden Sie auf den Webseiten der UB. Einstiegsseite in das Thema: http://www.ub.uni-stuttgart.de/52a.

Studie: Open-Access-Artikel werden häufiger zitiert

Zweitveröffentlichung nach Embargo-Frist lohnt sich.

Autoren, die ihre Aufsätze in Online-Archiven zweitveröffentlichen und damit frei zugänglich machen, werden bis zu 19 Prozent häufiger zitiert. Das ist das Ergebnis einer Studie von Jim Ottavani von der University of Michigan (USA), die gerade im Magazin PloS ONE erschienen ist. Ottavani hatte tausende Publikationen ab Veröffentlichungsjahr 2006 untersucht, die zuvor in Closed-Access-Zeitschriften erschienen waren. Forscher sind also gut beraten, ihr Recht auf eine Zweitveröffentlichung wahrzunehmen (Grüner Weg des Open Access). So können Sie ihre Sichtbarkeit ihrer Forschungsergebnisse und den Impact-Faktor erhöhen. Für Angehörige der Universität Stuttgart steht dafür der Dokumentenserver OPUS kostenlos zur Verfügung.

Bleibt die Frage, ob die Embargo-Frist für die eigene Veröffentlichung schon abgelaufen ist, wenn man einen Artikel open access stellen will. Eine Orientierung, was die Verlage ihren Autoren erlauben, bietet die so genannte SHERPA/RoMEO-Liste, eine Datenbank, an der die Universitätsbibliothek Stuttgart mitgearbeitet hat. Darüber hinaus bietet das OA-Team der UB Beratung und Unterstützung an.

Literatur

Jim Ottavani: The Post-Embargo Open Access Citation Advantage: It Exists (Probably), Its Modest (Usually), and the Richt Get Richer (of Course), in: PLoS ONE, 11 (2016) 8, S. 1-11, doi: 10.1371/journal.pone.0159614

Vortragsreihe Urheberrecht und wissenschaftliches Publizieren

Am Mittwoch, 25. November 2015, beginnt um 18 Uhr die  Vortragsreihe „Urheberrecht und wissenschafliches Publizieren“ im Vortragssaal der Universitätsbibliothek.

Prof. Dr. Volker M. Haug referiert zum Thema „Verlagspublikationen und Open Access: Was Autoren beachten sollten“.

Die Verpflichtung, im neuen baden-württembergischen Hochschulgesetz open access zu publizieren, stößt sowohl auf Zustimmung wie auf Kritik. Das Urheberrecht ist in diesem Zusammenhang immer wieder in der Diskussion. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Wie sieht die Veröffentlichungspraxis aus? Welche Chancen und Probleme gibt es, wenn Forscher sowohl in Verlagen publizieren, als auch Publikationen frei zugänglich machen? Darf man einen Aufsatz im Verlagslayout auf dem Dokumentenserver der Universitätsbibliothek veröffentlichen? Was ist zu beachten, wenn man Volltexte in der persönlichen Publikationsliste im Internet zugänglich macht?
Die Teilnehmer der Veranstaltung werden informiert über die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen für Open-Access-Veröffentlichungen.

Zielgruppe: Postdocs; alle, die regelmäßig publizieren oder am Thema interessiert sind.

Weitere Informationen zur Vortragsreihe: http://oa.uni-stuttgart.de/publizieren/vortragsreihe/index.html

16. November 2015; webredaktion / sdr